Einen wesentlichen theoriegeschichtlichen aber auch praktischen Meilenstein in der (systemischen) Familientherapie stellt das Mailänder Modell der Gruppe um Mara Selvini Palazzoli, Luigi Boscolo, Gianfranco Cecchin und Giuliana Prata dar. Sie wurden kontinuierlich unterstützt von Paul Watzlawick, der regelmäßig nach Mailand reiste und die Ergebnisse des dortigen Zentrums für Familientherapie mit den Therapeuten und Therapeutinnen diskutierte. Die Mailänder Gruppe erzielte in kurzer Zeit Erfolge bei schizophrenen Familienmitgliedern und bei Ernährungsstörungen. Bis heute prägend ist die Methodik: Nach der Zwei-Kammer-Methode sitzen Therapeut und Klienten in einem Raum, räumlich getrennt, aber doch beobachtet von den Co-Therapeuten.
Diese verfolgen die Therapie durch Einwegscheibe oder Videoübertragung. Behandelnde und beobachtende Therapeuten besprechen das Konzept der Therapiesitzung (Hypothesendiskussion). Das Gespräch führt der eigentliche Therapeut. Gegebenenfalls halten Therapeut und Co-Therapeut(en) während kurzer Unterbrechungen Rücksprache. Nach Ende des Gesprächs berät sich das Therapeutenteam um eine optimale Abschlussintervention (z.B. eine Hausaufgabe oder eine Symptomdeutung) zu finden, die den Klienten direkt im Anschluss mitgeteilt wird. Sinn dieser Intervention ist, das System (aus Familienmitgliedern und oder wichtigen Anderen) in ihren Interaktionsmustern zu verstören und sekundär die beklagte Symptomatik zu verändern.
Artikel Systemische Therapie/Das Mailänder Modell.
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Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 19. September 2008, 17:13 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Systemische_Therapie&oldid=50928662 (Abgerufen: 23. Oktober 2011, 19:53 UTC)
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